Weltweit haben sich Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Lehrkräfte in Schulprojekten mit beeindruckendem Engagement kritisch mit unterschiedlichen Themenschwerpunkte auseinandergesetzt: die eigene Schulgeschichte oder die Geschichte des Sitzlandes erforscht, die Beziehung zu Deutschland historisch ergründet oder die geschichtlichen Vorläufer heutiger Phänomene von Diskriminierung und Ausgrenzung aufgearbeitet.

Die Jury hat aus den 58 geförderten Projekten vier Projekte identifiziert, die die Ziele des Wettbewerbs im besonderen Maße erfüllt haben. Am 25. Februar 2021 wurden diese vier Projekte von Bundesaußenminister Heiko Maas im Rahmen einer digitalen Preiverleihung geehrt.

Die vier Preisträgerprojekte

„DSA erinnert – Schule unterm Hakenkreuz“
Deutsche Schule Athen

Mit dem Projekt „DSA erinnert – Schule unterm Hakenkreuz“ arbeitet die Deutsche Schule Athen (DSA) ihr dunkelstes Kapitel auf: die Zeit des Nationalsozialismus und der deutschen Besatzung in Griechenland.

Aus zahlreichen untersuchten Dokumenten, Lebensgeschichten sowie der Recherche zur deutschen und griechischen Geschichte sind Porträts in Video- und Audioformaten entstanden. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt multimedial in Form einer Website von Lernenden für Lernende. Website: https://dsa-erinnert.org/

„Diskriminierung in die Augen schauen!“
IELEV Schule Istanbul

In diesem Projekt setzen sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit sich selbst und ihrer Gesellschaft vor dem Hintergrund diskriminierender Tendenzen auseinander und werden gegen menschenverachtende Einstellungen aktiv.

Auf der bilingualen Projektwebsite (deutsch/türkisch) werden die inhaltlichen Ergebnisse sowie erarbeitete Workshop-Konzepte vorgestellt. Website: https://karsilasma.art.blog/

„Die Deutsche Schule zur Zeit der Militärdiktatur“
Deutsche Schule Santiago de Chile

Die zentrale Frage des Projekts lautete: „Wie war die Geschichte der Deutschen Schule Santiago in den Jahren 1973 bis 1990 mit der Geschichte der chilenischen Militärdiktatur verbunden bzw. von ihr beeinflusst?“. Diese Frage bearbeiteten die Lernenden anhand von Literatur, Archivdokumenten und Interviews mit 18 Zeitzeugen.

Die Ergebnisse sind in einem Buch auch für nachfolgende Generationen dokumentiert. Die digitale Fassung des Buches (deutsch und spanisch) ist auf Anfrage über erinnern@bva.bund.de erhältlich.

„DenkMalNach und FragMalNach“
Deutsche Schule Colégio Humboldt São Paulo

Wie erinnern wir uns? Wie erlebte die Schule die Zeit des Nationalsozialismus? Findet eine aktive Aufarbeitung statt? Diese Fragen stellen sich die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule São Paulo. Im Projektteil „FragMalNach“ beschäftigen sie sich mit Erinnerungskultur im Allgemeinen und an der Schule im Speziellen. Im Projektteil „DenkMalNach“ widmeten sich die Lernenden Ausdrucksformen des Erinnerns, mit dem Ziel, einen Ort des Erinnerns auf dem Schulgelände zu errichten.

Am Ende entstanden ein begehbares Denkmal gegen Totalitarismus und für Demokratie sowie ein Dokumentarfilm.


Alle Gewinnerprojekte werden mit jeweils 15.000 Euro ausgezeichnet. Ursprünglich sollten die Preisträgerprojekte nach Berlin zu einer großen Preisverleihung eingeladen werden. Durch die Pandemie war das zwar nicht möglich, aber in Kooperation mit den örtlichen Auslandsvertretungen konnte dennoch in einem kleinem, festlichen Rahmen gefeiert werden.

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

Paul · 10. März 2021 um 1:04

Interessanter Beitrag mit informativem Inhalt

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